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Elisabeth Meyer-Renschhausen war eines der Gründungsmitglieder der Initiative Berliner Privatdozenten und spielte in dieser in den letzten zwanzig Jahren eine zweifellos tragende Rolle. Dank ihres kämpferischen Temperaments, aber auch ihres unverwechselbar freundlichen und verbindlichen Wesens, ermöglichte und prägte sie für lange Zeit die Treffen und Aktivitäten unserer Initiative entscheidend mit. | Elisabeth Meyer-Renschhausen war eines der Gründungsmitglieder der Initiative Berliner Privatdozenten und spielte in dieser in den letzten zwanzig Jahren eine zweifellos tragende Rolle. Dank ihres kämpferischen Temperaments, aber auch ihres unverwechselbar freundlichen und verbindlichen Wesens, ermöglichte und prägte sie für lange Zeit die Treffen und Aktivitäten unserer Initiative entscheidend mit. | ||
Elisabeth bezeichnete sich, unbeschadet ihrer wissenschaftlichen Perspektive und ihres weiten Wissenshorizontes, selbst als ‚Lebenskünstlerin‘. Und dies war sie auch, denn sie meisterte die nicht einfache Situation einer freischaffenden und somit über viele Strecken finanziell prekär situierten Intellektuellen mit beeindruckender Bravour und verkörperte dadurch die Existenzform einer Privatdozentin in all ihren Potentialen. Mit ihren schon früh der historischen Frauenforschung sowie den Postulaten sozialer Ökonomie verpflichteten, zunehmend auf landwirtschaftlich-gärtnerische Themen ausgerichteten Fragestellungen, die sich insbesondere in ihrer Habilitationsschrift zur „schwarzen Küche“ und in zahlreichen Einzelpublikationen fokussierten, mit ihren vielfältigen Aktivitäten im Bereich des „urban gardening“, ihrer weitgestreuten journalistischen Tätigkeit, ihren internationalen Kontakten in die USA oder nach Afrika und nicht zuletzt auch mit ihrer Begeisterung für die akademische Lehre, die sie bis zuletzt ausübte, wirkte sie beispielgebend hinsichtlich der Möglichkeiten einer nicht institutionell eingebundenen, dafür umso mehr dem gesellschaftlichen Engagement und einem intrinsisch motivierten Wissenschaftsethos verpflichteten Lebensweise. | Elisabeth bezeichnete sich, unbeschadet ihrer wissenschaftlichen Perspektive und ihres weiten Wissenshorizontes, selbst als ‚Lebenskünstlerin‘. Und dies war sie auch, denn sie meisterte die nicht einfache Situation einer freischaffenden und somit über viele Strecken finanziell prekär situierten Intellektuellen mit beeindruckender Bravour und verkörperte dadurch die Existenzform einer Privatdozentin in all ihren Potentialen. Mit ihren schon früh der historischen Frauenforschung sowie den Postulaten sozialer Ökonomie verpflichteten, zunehmend auf landwirtschaftlich-gärtnerische Themen ausgerichteten Fragestellungen, die sich insbesondere in ihrer Habilitationsschrift zur „schwarzen Küche“ und in zahlreichen Einzelpublikationen fokussierten, mit ihren vielfältigen Aktivitäten im Bereich des „urban gardening“, ihrer weitgestreuten journalistischen Tätigkeit, ihren internationalen Kontakten in die USA oder nach Afrika und nicht zuletzt auch mit ihrer Begeisterung für die akademische Lehre, die sie bis zuletzt ausübte, wirkte sie beispielgebend hinsichtlich der Möglichkeiten einer nicht institutionell eingebundenen, dafür umso mehr dem gesellschaftlichen Engagement und einem intrinsisch motivierten Wissenschaftsethos verpflichteten Lebensweise. |